dbl - der Berufsverband

Die deutschen Logopäden kämpfen seit ich diesen Beruf ausübe um eine Angleichung an europäische Standards. In keinem anderen europäischen Land haben die Logopäden den Sprung in die akademischen Berufe nicht geschafft. Das bedeutet konkret auch, dass in den Nachbarländern Logopäden viel, viel besser bezahlt werden. Die Hürden scheinen besonders in Deutschland sehr hoch. Erst der aktuelle Fachkräftemangel bringt Bewegung ins System.

Im Moment geht alles in eine gute Richtung. Endlich!

Viele engagierte junge Kollegen und Kolleginnen verlassen die Logopädie oder andere Heilberufe wieder, weil die Bezahlung und die Vergütung der Arbeitsleistung gerade in Ballungszentren nicht ausreicht, das Leben zu finanzieren. Dem stehen die hohen Anforderungen des Berufes entgegen. In vielen medizinischen Fächern gibt es kaum Unterschiede zum Medizinstudium. Selbst der Zugang ist an den meisten Ausbildungsstätten nur mit sehr guten Noten und Abitur möglich. Es gibt wenige Ausnahmen, da das Arbeitsamt einige Jahre Umschulungen ohne geeignete Zugangsprüfung unterstützt hat.

Viele Schulen für Logopädie sind sowieso Universitäten angegliedert und bieten seit einigen Jahren auch einen akademischen Abschluss an. Gott sei Dank!

Der Berufsverband kämpft seit Jahren und alle können nur die Daumen drücken, dass es erfolgreich weiter geht.
Der Berufsverband lädt jedes Jahr zu einem großen Kongress ein. 2019 Bielefeld, 2020 Dresden. Ich liebe die Atmosphäre und das große Angebot an Fortbildungen bei diesen Großveranstaltungen.

Und ich hoffe, dass die Arbeitsbedingungen für Logopäden in Deutschland weiterhin verbessert werden. Als „alte“ Logopädin, immerhin arbeite ich schon über 30 Jahre, freut es mich, dass es voran geht. Ich freue mich über die Begeisterung der jungen Logopädinnen und Logopäden, die oft mit einem neuen, durch wissenschaftliches Arbeiten geprägten Blick an die Behandlung der verschiedenen Störungsbilder herangehen.