Transidentität
In der logopädischen Praxis gibt es häufiger die Anfrage zu einer Stimmtherapie bei Transidentität. Bei der Transition Mann zu Frau steht die Stimme oft als für die Patientin belastend erlebte Symptomatik im Raum. Da in vielen Fällen die Transition erst nach der Pubertät stattfindet, hat sich die Stimme um eine Oktave abgesenkt und liegt damit in einer eher männlich interpretierten Stimmlage. Auch Frauen haben oft eine ähnlich tiefe Stimme, die durch andere Parameter jedoch weiblich gelesen wird.
In der Therapie versucht man die Stimmlage anzuheben, ohne die Stimme weniger belastbar zu machen. Auch in Sprechberufen solle eine höhere Stimme möglich sein. Andere Parameter, die eine weibliche Assoziation beim Hören der Stimme erzeugen, werden erarbeitet.
Mir ist es in der Therapie sehr wichtig ein möglichst gutes Passing auch durch körperlichen, gestischen und mimischen Ausdruck zu erreichen. Denn schon bevor die Stimme klingt, wird in Sekundenbruchteilen entschieden, wie das Gegenüber entschlüsselt wird.